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Beitrag vom 13.07.2005
Berlin erwirbt Gelände in Schöneweide
AVIVA-Redaktion
Aus dem einzigen komplett erhaltenen Zwangsarbeiterlager soll eine Gedenkstätte entstehen. Angedacht ist es, einen Ort der Begegnung zu schaffen.
Berlin erwirbt Gedenkstättengelände in Schöneweide, womit das Konzept für Berliner Zwangsarbeitergedenkstätten konsequent umgesetzt wird. Bis zum Sommer 2006 soll hier, in dem einzigen komplett erhaltenen Zwangsarbeiterlager, aus Mitteln der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Höhe von 1,4 Mio. Euro die Gedenkstätte errichtet werden.
Das Zwangsarbeiterlager Schöneweide wurde 1943 vom Generalbauinspektor, der Behörde Albert Speers, für über 2.000 ausländische Arbeitskräfte gebaut. Der Lagerkomplex stand in engem räumlich-funktionalen Zusammenhang mit dem Industriestandort Ober- und Niederschöneweide/Johannisthal und den dortigen Verkehrsanlagen. Die Nähe von Kriegswirtschaft, Lager und "Alltag" soll hier anschaulich gezeigt werden. Der Betrieb der Gedenkstätte ist im Etat der Berliner Kulturverwaltung in Höhe von 360.000 Euro pro Jahr ab 2006 gesichert. Die neue Gedenkstätte wird unter dem Dach der Stiftung Topographie des Terrors arbeiten und soll bei einer Konstituierung des geplanten Verbundes der NS-Gedenkstätten in Berlin Teil der Stiftung werden.
Dazu Senator Dr. Thomas Flierl: "Mit dem Grunderwerb beginnt die Umsetzung meines im letzten Jahr beschlossenen Konzeptes für die erste Zwangsarbeitergedenkstätte dieser Art in der Bundesrepublik, die als Ergänzung zu den authentischen Orten des NS-Unrechtes in der deutschen Hauptstadt unverzichtbar ist. In Schöneweide können jetzt die historischen Spuren gesichert, lesbar gemacht und ein Ort der Begegnung und der Auseinandersetzung geschaffen werden, der auch in einem engen Dialog mit ähnlichen Einrichtungen vor allem in den Staaten Mittel - und Osteuropas treten wird."
Link zum Thema:
www.topographie.de
Die Seite enthält ausführliche Informationen zu Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur.
(Quelle: Landespressedienst, 11.07.2005)